Es war einmal … und es wird …
Seit fast 50 Jahren gibt es das Kinder- und Jugendtheater schon. Das ist eine ziemlich lange Zeit. Ihr wart damals natürlich noch nicht geboren, aber Frau Margarete Backhaus aus Wien
in Österreich schon. Sie zog vor 31 Jahren mit Ihrem Mann, dem Dirigenten Peter Backhaus, und dem kleinen Sohn Wolfgang nach Frankfurt und gründete 1969 das Theater.
Ein Bild von der Theatergründerin seht ihr hier auf der rechten Seite. Eigentlich war es für Frau Backhaus ganz klar, dass sie mal Theater machen würde, denn schon in Wien hatte sie am Konservatorium Tanz, Gesang und Schauspiel studiert.
Danach hatte sie viele Engagements– das heißt, sie hat auf der Bühne gespielt, gesungen und getanzt – in ganz Europa. Und einen Preis bei den Berliner Festwochen hat Margarete Backhaus auch erhalten. Aber das war alles, bevor sie nach Frankfurt kam.
Das allererste Stück, das im neu gegründeten Kinder- und Jugendtheater aufgeführt wurde, hieß „Der kleine Muck“ und war von Wilhelm Hauff. Ein Bild von dieser Aufführung könnt ihr auf der linken Seite sehen. Diese Super-Premiere – das erste Stück an einem ganz neuen Theater – wurde ein großer Erfolg und die Frankfurter Kinder freuten sich, daß sie nun öfters so spannende und lustige Theaterstücke zu sehen bekommen würden.
In den kommenden Jahren hat das Kinder-und Jugendtheater ganz viele aufregende Märchen und Kindergeschichten inszeniert, das heißt, auf der Theaterbühne gezeigt. Margarete Backhaus führte immer Regie und spielte selbst in ganz vielen Stücken eine Hauptrolle. Als Regisseurin hat sie den Schauspielern gesagt, wie sie spielen sollen. Aber was ein Regisseur genau macht, könnt Ihr auf unserer Seite „Theater machen“ nachsehen.
1970 spielte das Theater „Hänsel und Gretel“, 1971 „Dornröschen“, und dann zog das ganze Kinder- und Jugendtheater um, in das Bürgerhaus Nordweststadt. Das war das erste „feste Haus“.
So nennt man es, wenn ein Ensemble immer im gleichen Saal und im gleichem Gebäude spielt. Und weil die Stadt Frankfurt die Idee mit dem Kindertheater richtig klasse fand, haben die ein bisschen Geld dazugegeben. Margarete Backhaus hat immer mehr Stücke inszeniert. Ihr kennt bestimmt viele davon: „Schneeweißchen und Rosenrot“ „Der kleine Mozart“, „Pinocchio“, „Die Schöne und das Biest“ oder „Heidi“. Richtige Märchen und moderne Kinderstücke, nach den Geschichten von so berühmten Schriftstellern wie Astrid Lindgren, Otfried Preußler, Erich Kästner, und Michael Ende.
Der Wolfgang, der Sohn von der Frau Backhaus, hat immer alle Stücke als Erster gesehen. Er kann seiner Mutter dann sagen, was er superklasse fand und was nicht so gut. Und das wurde dann nochmal geändert. Der Wolfgang war also ein richtiger Test-Zuschauer.1989, also vor zehn Jahren, wurde das Haus Nordweststadt komplett modernisiert und ein großer Theatersaal mit 300 Plätzen ganz allein fürs Kinder- und Jugendtheater gebaut. Das hat volle zwei Jahre gedauert, und ab dann hieß das Haus
Nordweststadt ganz vornehm Titus Forum. Das klang viel schicker, aber das war’s ja jetzt auch, nach der Renovierung.
Seit 1999 veranstaltet das Frankfurter Kinder und Jugendtheater Kindertheaterfestspiele im Volkspark Niddapark. Hier kann man Theater in der freien Natur erleben, ein leckeres Picknick machen oder nach der Aufführung die Spielplätze in der Umgebungerkunden.
Der Wolfgang Backhaus – ihr erinnert euch, der Sohn von Margarete – ist natürlich in der ganzen Zeit auch älter geworden. Aber die Stücke hat er sich immer noch angeschaut. Und irgendwann, genaugenommen im Sommer 1993 war es soweit: er hat das erste Mal Regie geführt.
Und was, glaubt ihr, war sein erstes Stück? Ihr kommt nie drauf, wetten! Es war „Raumschiff Enterprise“! Eine echte Uraufführung, denn das Theaterstück wurde in Deutschland noch nie gezeigt.
Bis heute hat Wolfgang Backhaus viele Stücke inszeniert. Wir zählen hier einfach ein paar auf: „Momo“,„Der Bär geht auf den Försterball“, „Das Dschungelbuch“, „Kleiner König Kalle Wirsch“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, „Der Räuber Hotzenplotz“, „Die Schneekönigin“. Der größte Erfolg war 1997 das Stück „Urmel aus dem Eis“. Mehr als zehntausend Kinder haben sich das angeschaut. Urmel hat allen so gut gefallen,
da hat sich der Herr Backhaus einfach gedacht, dass die Geschwister von den Kindern, die Urmel damals gesehen haben, das tolle Theaterstück auch sehen müssen und hat es 1999 nochmal 8 Wochen lang aufgeführt.
Ach so, am Schluß wollten wir noch erzählen, dass ihr mit eurer Schulklasse oder eurer Kindergartengruppe alle gemeinsam ins Kinder- und Jugendtheater kommen könnt. Für solche Gruppengibt es auch vormittags Vorstellungen. Vielleicht geht ihr aber auch bei der nächstenGeburtstagsparty mit all euren Gästen ins Theater. Dann spendieren wir den Eintritt für das Geburtstagskind.
Jetzt habt ihr ja ‘ne ganze Menge gelesen. Wir freuen uns echt, dass ihr soviel Interesse habt. Schickt uns doch mal eine e-mail